Von Kopf bis Fuß auf Familien eingestellt: Im Fränkischen Seenland klettern Kinder hoch hinaus oder erkunden barfuß ihre Umgebung mit allen Sinnen.
Limesflucht bis Wp. 14/12 bei Gundelshalm
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Jederzeit frei zugänglich
Die Position am Wachtposten 14/12, hoch oben an der Geländekante über Gundelshalm, veranschaulicht das Prinzip der Sichtverbindung, sowohl entlang der Limesstrecke hin zu den seitlich benachbarten Limestürmen, zurück zum 2,5 km entfernten Kastell Theilenhofen, als auch weit hinaus ins feindliche Vorgelände Richtung Norden.
In beide Richtungen der Limesflucht besteht freie Sicht, nach Westen bis hin zum Burgstall über Gunzenhausen mit den Wachtposten 14/6 - 14/8 und nach Osten bis hoch zum Wachtposten Wp. 14/15.
Auch wenn an Ort und Stelle, bis auf den Hinweisstein mit der Aufschrift "LIMES", einer Infotafel und einer Turmstele, nichts auf den ehemaligen Turmstandort hindeutet, ist seine Lage mit Stein- und Holzturm sowie die hier geknickte Flucht von Palisade und Limesmauer durch die Untersuchung von Dr. H. Eidam hinreichend bekannt. Große Bedeutung gewinnt dieser Wachtposten dadurch, dass auf seiner Westseite ein Durchgang ins freie Germanien bestand. Diese wichtige Fernstraße verband Italien mit der Nordsee und war bereits in frühgeschichtlicher Zeit, in der es nur wenige überregionale Fernwege gab, von prägender Bedeutung für menschliche Ansiedlungen. Sie wurde von Händlern zum Austausch ihrer Waren ebenso genutzt wie von Kriegern für militärische Zwecke. Reiche Funde belegen, dass dieser Grendzdurchgang offensichtlich häufig frequentiert wurde. Neben eisenen Haken, Scherben, Bronzebeschlägen u.v.m. konnte eine Merkurstatuette geborgen werden die heute im Archäologischen Museum in Gunzenhausen ausgestellt wird.
Indirekt ermöglicht die weite Fernsicht nach Westen am Verlauf der Straße Frickenfelden - Gundelshalm im Tal die Limesflucht nachzuvollziehen, während man in östlicher Richtung in den Feldern mit den Limesbefunden nur unter günstigen Verhältnissen einen linearen Knick in der Bodenoberfläche als letztes Anzeichen des Limeswalls erkennen kann.
Die nächsten gut sichtbaren Limesreste sind die Befunde der Turmstellen auf dem Schlossbuck ca. 3,2 km westlich und der noch deutlich erkennbare Limeswall vor Wp. 14/15 in ca. 1,8 km Luftlinie östlich vom Wp. 14/12 entfernt. 2,5 km sind es zum Kastell Theilenhofen mit dem dort in Grundmauern rekonstruierten römischen Badegebäude.