Von Kopf bis Fuß auf Familien eingestellt: Im Fränkischen Seenland klettern Kinder hoch hinaus oder erkunden barfuß ihre Umgebung mit allen Sinnen.
Mithrasheiligtum
Mithrasheiligtum im archäologischen Museum Gunzenhausen
Die Kultstätte südöstlich von Wachstein blieb bis zum Jahr 1939 im Boden versteckt. Bei Drainagearbeiten entdeckte der Eigentümer die Steine und versuchte sie auszugraben. Dabei wurde einiges zerstört. Zwei gut erhaltene Altarsteine sind im Archäologischen Museum in Gunzenhausen ausgestellt. Die übrigen Teile wurden an Ort und Stelle mit Erde überdeckt.
Das Heiligtum war in den Hang eingegraben worden und mit einer einfachen Holz-Steinkonstruktion umgeben. Die drei Altarsteine lehnten an der großen Rückwand. Eine ovale Steinmauer umgab den gesamten Raum. Nach vorne öffnete sich ein 1,20 Meter großer Durchgang. Ein Stein maß 94 Zentimeter in der Höhe und 46 Zentimeter in der Breite. Der mittlere Weihealtar war 100 Zentimeter hoch. Das Mithräum dürfte um 150 n. Chr. erbaut worden sein.
Die Vorderseite des Weihealtars ist voll beschriftet. Teile des Textes konnten entziffert werden: "Dem unbesiegbaren Sonnengott haben eine Statue zusammen mit einem Heiligtum errichtet, die Brüder Iulius Decoratus, oberster Zahlmeister, sowie Iulius Vilianus, beide Rittmeister der Ala I Auriana. Sie haben ihr Gelübde eingelöst."