Von Kopf bis Fuß auf Familien eingestellt: Im Fränkischen Seenland klettern Kinder hoch hinaus oder erkunden barfuß ihre Umgebung mit allen Sinnen.
Prachtstraße
Die obere Hauptstraße wurde ab dem 15. Jahrhundert als Prachtstraße ausgebaut - vergleichbar mit der Karolinenstraße in Nürnberg.
Immer wieder schieben sich andere Häuser in den Vordergrund, während der Kirchturm immer höher wird. Interessant sind drei mächtige Giebelhäuser, mit reichem Fachwerk: das "Kocherhaus" von 1686, das "Lammswirtshaus" von 1410, an dem sich der mittelalterliche Charakter des Fachwerkgerüsts in Säulenbauweise noch gut erkennen lässt, und die benachbarte "Stadtschmiede", die zur selben Zeit schon ganz in neuer Stockwerksbauweise errichtet wurde. Auch das "Gasthaus zur Traube" und das "Lexlhaus" gehören im Kern der Epoche um 1410 an. Wie als Kontrastpunkt gegenüber diesen wuchtigen gotischen Ackerbürgerhäusern entstanden in der Renaissance vor der Silhouette des Kirchturms vornehme, herrschaftliche Gebäude.
1609 wurde die ehemalige "Fürstenherberge" erbaut.
Die Zentrale der Macht, das "Amtshaus des Deutschordensvogtes", heute der Gasthof "Alte Vogtei", gehört der Zeit um 1609 an. Als der Fachwerkbau vollendet war, wurde 1610/17 der Giebelseite das eigentliche Prunkstück vorgeblendet: das Eingangsportal aus Sandstein.
1623 wurde vom Deutschen Orden die Idee verwirklicht, Eschenbach zu einer kleinen Neben- und Sommerresidenz auszubauen.
Südlich vor dem "Zehntstadel" von 1596 wurde das zweiflügelige "Deutschordensschloss" platziert. Die Schauseite des Haupttraktes demonstriert wie keine andere Fassade im Ort herrschaftlichen Glanz.
Wo schon ein gotischer Vorgängerbau von 1451 stand, wurde 1684/85 das "Rathaus" errichtet, das als Verwaltungsbau, Vergnügungsort und Kaufhaus zugleich diente. Es barg unter anderem einen Ratssaal, eine Kanzlei, einen Tanzboden, Verkaufsstände für Bäcker, Metzger und Krämer. Seit 1995 beherbergt der Bau das Museum Wolfram von Eschenbach, das Leben und Werk des Dichters in Szene setzt.