Von Kopf bis Fuß auf Familien eingestellt: Im Fränkischen Seenland klettern Kinder hoch hinaus oder erkunden barfuß ihre Umgebung mit allen Sinnen.
Römerkastell Medianis Gnotzheim
Die Römer errichteten um 90 n. Chr. das Kastell Mediana. Steine des Lagers wurden zum Bau der Kirche St. Michael verwendet. 1934 und 1957/58 fand man eingemauerte Inschriftensteine. Die fragmentarischen Texte sowie ein Weihestein für die Göttin Diana nennen als Truppe die 3. berittene thrakische Kohorte römischer Bürger. Der frühmittelalterliche Friedhof wurde am Nordrand des einstigen Kastells gefunden, im 8. Jh. war der Ort ein Verwaltungsschwerpunkt im Sualafeldgau.
Das Haupttor des Kastells war nach Südosten gerichtet. Seine Mauern schlossen eine Fläche von 2,2 ha ein; sie war groß genug für eine Cohors quingenaria equitata (eine teilweise berittene starke Kohorte). Das Kastell ist vermutlich schon unter Kaiser Domitian am Ende des 1. Jhs. n. Chr. zunächst als Holzbau entstanden. Der Limes existierte zu dieser Zeit noch nicht. Die Aufgabe der Kastellbesatzung war es, das nördliche Vorfeld des Fränkischen Jura zu sichern. Zugleich sperrte das Kastell den Zugang zum Ries von Nordosten her. Es lag an einem Knotenpunkt, an dem sich mehrere römischen Straßen kreuzten, darunter die wichtige Verbindung von Weißenburg in das Ries. Der antike Name, der auf der Peutingerkarte überliefert ist, war Mediana. Noch vor dem Jahre 144 n. Chr. ist die Cohors III Thracum civium Romanorum equitata bis torquata nach Gnotzheim gekommen; sie hat in diesem Jahr den Bau des Steinkastells vollendet. Ihre Bauinschrift ist heute außen an der Südseite der Pfarrkirche von Gnotzheim eingemauert.